Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 6/2015 - page 16

Fach- und Führungskräfte
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Foto: Universität Hohenheim / Jan Winkler
Die Technische Universität Ilmenau hat die Charta „Familie in der Hochschule“
unterzeichnet und bekennt sich damit zu Familienfreundlichkeit in Studium
und Beruf. „Familie in der Hochschule“ ist nicht nur ein Gütesiegel, die
Mitglieder des Hochschulverbunds verpflichten sich dazu, festgelegte Standards
für mehr Familienorientierung umzusetzen und weiterzuentwickeln.
TU Ilmenau unterzeichnet Charta
„Familie in der Hochschule“
Mit dem Beitritt zum Hochschulverbund
„Familie in der Hochschule“ bekennt
sich die TU Ilmenau dazu, in der Charta
definierte Ziele zu verwirklichen. Da-
nach soll Familienfreundlichkeit fester
Bestandteil der Organisations- und
Personalentwicklung der Hochschulen
sein. Die TU Ilmenau hat schon vor fast
zehn Jahren in ihrem Leitbild festge-
schrieben, sich für umfassende Chan-
cengleichheit und für ein günstiges so-
ziales und kulturelles Umfeld für ihre
Studierenden und ihre Mitarbeiter ein-
zusetzen. So strebt die universitätseige-
ne Initiative „Campus-Familie“ famili-
enfreundliche Rahmenbedingungen an,
um Studium und Familie und – ange-
sichts großer Veränderungen in der
Arbeitswelt – Berufsleben und Familie
in Einklang zu bringen. Auf dem Campus
der Universität unterhält das Studen-
tenwerk Thüringen eine Kinderkrippe
und die Hebammensprechstunde wird
von Studierenden und Beschäftigten re-
ge genutzt. Sie strebt Karrieren mit
Familienpausen an und Mitarbeiter und
Wissenschaftler nehmen bereits heute
zunehmend Elternzeit und Heimarbeit
in Anspruch. Der Rektor, Professor Peter
Scharff: „Eine Universität ist nicht nur
Bildungs- und Arbeitsort, Studierende
und Mitarbeiter verbringen hier viel Zeit
ihres Lebens. Ich empfinde es daher als
unsere gesellschaftliche Verantwor-
tung, Studium und Beruf mit Familie in
Einklang zu bringen.“
Ein weiteres Ziel des Hochschulver-
bunds „Familie in der Hochschule“, das
in der Charta definiert wird, ist die
Gesundheitsförderung. Beschäftigte
klagen immer häufiger über gesund-
heitliche Probleme. Erhöhter Arbeits-
druck, der zunehmende Umgang mit
immer mehr modernen Kommunika-
tionsmitteln und ein beschleunigter
Arbeitsalltag führen oft zu Überlastung.
Auch das Studium stellt hohe Anforde-
rungen an die Studierenden. Prüfungs-
angst und Vereinsamung führen unter
Studierenden immer häufiger zu psy-
chischen und physischen Beschwerden.
Die TU Ilmenau versucht daher seit
Jahren, zum Teil in Zusammenarbeit mit
Krankenkassen, ihre Studierenden und
ihre Mitarbeiter präventiv vor Gesund-
heitsgefahren zu schützen und ihre Le-
bensbedingungen so zu gestalten, dass
ihre Gesundheit gefördert wird. So ver-
anstaltet sie Gesundheitstage, bietet
Vorsorgeimpfungen und psychosoziale
Beratungen an. Die Beschäftigten kön-
nen während ihrer Arbeitszeit aktive
Pausen mit Bewegungs- und Entspan-
nungsübungen oder autogenem Trai-
ning machen.
Der Hochschulverbund „Familie in der
Hochschule“ besteht seit 2008. Alle
Mitgliedshochschulen weisen langjäh-
rige Erfahrung bei der Initiierung und
Umsetzung von familienorientierten
Maßnahmen auf. Gemeinsam mit dem
Centrum für Hochschulentwicklung
(CHE) entwickelte das Netzwerk die
Charta „Familie in der Hochschule“. Wa-
ren es anfangs acht Hochschulen, die
sich darin zu gemeinsamen Standards
bekannten, sind es heute 69, die ihre
Best Practice-Beispiele einbringen. Die
praxiserprobten Werkzeuge und Leit-
fäden verdeutlichen die exzellente
Qualität der Maßnahmen. Gefördert
wird der Hochschulverbund von der
Robert Bosch Stiftung. (em/tl)
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Rektor Prof. Peter Scharff unterzeichnet die Charta „Familie in der Hochschule“.
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